Allan Rexword

Endlich gibt es von Allan was neues... und was bitte für eine wilde Story ist das?... Dystopie und Thriller was einem den Atem raubt... die Protagonisten sind überzeugend dargestellt und vermitteln das besondere etwas... die Story erweckt einen und schließt sich immer wieder zusammen... der Schreibstil ist typisch Allan, ich liebe es... und der Blick auf die Zukunft, wird wieder deutlich einem vor die Augen geführt... klare Empfehlung 

"Rachevirus" entführt den Leser in eine Welt, die von Extremen geprägt ist: technologischer Fortschritt und Überwachungsstaat stehen im krassen Gegensatz zur Armut und Unterdrückung. Inmitten dieses Szenarios kämpfen Jacques und Kara gegen die Machenschaften einer korrupten Gesellschaft und um ihr eigenes Überleben. Die Entführung von Kara durch Soldaten führt zu einer Rettungsaktion, die nicht nur ihre Beziehung auf die Probe stellt, sondern auch die Absichten anderer Charaktere offenbart.

Die Geschichte präsentiert eine Vielzahl von Themen, darunter Flüchtlingspolitik, Überwachung, Korruption, Menschenhandel und die Gefahren der technologischen Monopolisierung. Diese Vielfalt an Themen führt jedoch dazu, dass die Geschichte an Realitätsnähe und Spannung einbüßt. Trotzdem fasziniert der Roman durch seine detaillierte Darstellung einer dystopischen Zukunft und regt zum Nachdenken über die Auswirkungen von Technologie und menschlichem Handeln an.

Der Wechsel zwischen verschiedenen Perspektiven und Handlungssträngen erfordert anfangs etwas Geduld vom Leser, ermöglicht jedoch einen umfassenden Einblick in die Welt und die Motivationen der Charaktere. Besonders beeindruckend ist die Verknüpfung verschiedener Themen und die Darstellung der potenziellen Auswirkungen technologischer Innovationen auf die Gesellschaft.

Insgesamt bietet "Rachevirus" eine fesselnde, wenn auch anspruchsvolle Lektüre, die den Leser dazu einlädt, über die Zukunft und die Bedeutung von Menschlichkeit in einer zunehmend technologisierten Welt nachzudenken.

Jacques und Kara gegen die Welt, zumindest bis die beiden durch die Entführung von Kara durch Soldaten getrennt werden. Um Kara zu retten, setzen Jacques und Karas Vater ihr gesamtes Hab und Gut aufs Spiel, denn Kara wurde nach Europa verschleppt. Das Europa im Thriller wird als hochtechnologisierte, korrupte Gesellschaft der Zukunft dargestellt, in der jede Bewegung digital aufgezeichnet und überwacht wird. Dadurch gestaltet sich die Rettungsaktion von Kara als risikoreich und voller Komplikationen, sodass Jacques sogar in Diego Morales Plan eine Schlüsselfigur spielt. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein, Jacques als junger verzweifelter Algerier und Diego als gescheiterter, rachsüchtiger Gründer. Die Notsituation von Jacques nutzt Diego dabeit gewissenlos aus, um seine eigenen Pläne zu verfolgen, von einem gleichberechtigten Zusammenschluss kann also keine Rede sein.

Meinem Empfinden nach versucht der Thriller zu viele Themen abzudecken und verliert dabei an Realitätsnähe und Spannung, behandelte Themen: Flüchtlingspolitik in Europa, Gefahren eines Überwachungsstaates sowie eines korrupten Regierungssystem, Menschenhandel, Problematik von Monopolisierung sowie generell technologische Innovationen samt Vorteilen und Risiken. 

Jedes dieser Themen würde genug Stoff für einen eigenen Thriller bieten, was in Folge dessen zu einer etwas diffusen Story führt. Das ist schade, da der Schreibstil des Autors mir sehr zusagt.