Faktencheck: Technologie Ende des Jahrhunderts

ACHTUNG SPOILER!

Liebe Leser,

Im nachfolgenden Technologieverzeichnis inklusive kurzem Faktencheck, findet ihr eine kurze Übersicht mit den Technologien, die in meinem Buch “Rachevirus” erwähnt bzw. weitergedacht wurden.

Ich empfehle euch jedoch, zunächst den Roman selbst zu lesen, bevor ihr euch auf diesen Teil stürzt, da euch ansonsten der eine oder andere Überraschungsmoment in der Geschichte entgehen könnte.

3D-Monitore

Monitore und Fernseher, die Bilder in 3D ohne zusätzliche Brille darstellen können, gibt es bereits heute. allerdings wird diese Technologie bisher eher in Kleinserien und für spezielle Anwendungsfelder wie z.B. Museen eingesetzt. Es ist jedoch anzunehmen, dass die Technik in den nächsten Jahrzehnten perfektioniert wird und somit 3D-Monitore zum Alltag gehören.

Augmented Reality (AR)

AR gibt es bereits heute in verschiedenen Formen. Hier wird dem Betrachter seine aktuelle Umgebung in Echtzeit gezeigt, während computergenerierte 3D-Elemente möglichst realistisch hinzugefügt werden. Aktuelle AR oder VR Brillen beherrschen das bereits grundsätzlich. Jedoch fehlt im Moment noch die Rechenleistung, diese Darstellung wirklich realistisch erscheinen zu lassen. Da diese Technologien von Jahr zu Jahr besser werden, ist anzunehmen, dass das spätesten in einigen Jahrzehnten keine Hürde mehr sein dürfte. Dann setzt nur noch die Fantasie der Entwickler die Grenze des Machbaren.

Cloud (Internet)

Das Internet ist heutzutage längst ein fester Bestandteil des Lebens der meisten Menschen in modernen Industriestaaten. Auch die Cloud ist nichts Neues, alle großen Technologiekonzernen verfügen bereits heute über riesige Rechenzentren mit hunderttausenden von Servern. Dieser Rechenverbund vereinfacht den Zugriff auf diese Rechenleistung enorm und erlaubt insbesondere die freie Verteilung von Daten und Rechenkapazitäten über die Länder. In diesem Roman gehe ich davon aus, dass sich dieser Trend nicht umkehren wird. Im Gegenteil praktisch jedes Gerät (vom Auto über die Kaffeemaschine bis hin zur Haustür) wird irgendwann damit verbunden sein.

Cyber-Angriff

Der sogenannte Cyber-Angriff ist ein rein virtueller Angriff auf Computersysteme. Dazu zählt neben der Cyber-Attacke und auch die Cyber-Verteidigung. Diese militärisch geprägten Begriffe werden bereits heute häufig verwendet, falls es sich um eine gezielte Attacke von einem Angreifer (z.B. einem Geheimdienst) auf eine spezielle Einrichtung (z.B. Behörden oder Kraftwerke) über das Internet handelt. Siehe auch Defender, Viren und Trojaner.

Deep-Fakes

Bei Deep-Fakes handelt es sich um eine sehr spezielle Technologie, die auf künstlicher Intelligenz basiert. Heute wird sie bereits eingesetzt, um Bilder und Videos zu erzeugen oder zu verändern, die für uns Menschen von der Realität nicht zu unterscheiden sind. Beispiele sind Gesichter, die gar nicht existieren oder die Manipulation von existierenden Videos, in dem dort Antlitz oder Körper einer anderen Person realistisch hineingerechnet wird. Letzteres ist insbesondere eine Gefahr, falls das für kriminelle Aktivitäten oder zum Mobbing genutzt wird. Im Roman wird diese Technologie angewandt, um große Datensätze neu zu erzeugen, die sich von der Realität (in diesem Fall real-existierende Daten) nicht mehr unterscheiden lassen. Das sollte in Zukunft für die Algorithmen kein Problem mehr darstellen.

Defender (Anti-Virenprogramme)

Was ich im Roman einfach als „Defender“ bezeichnet habe, sind Anti-Viren- und Anti-Spyware-Programme, die nicht nur ihren privaten PC, sondern auch die Server von Firmen und Regierungen vor Schadcodes schützen. Diese Applikationen schauen mit sehr ausgeklügelten Algorithmen zum einen nach bekannten Mustern von schädlichen Programmteilen. Um jedoch Viren zu finden, die noch nicht bekannt sind (sog. Zero-Day Exploits), muss der Code erstmal ausgeführt werden, um das Ergebnis zu bewerten. Das passiert in einem abgesicherten Speicherbereich, einer sog. „Sandbox“.

Falls es gelänge, dass dieser Schadcode aus diesem Bereich ausbricht oder die Analyse selbst entsprechenden Schadcode generiert (wie im Roman dargestellt), wäre das der Super-GAU für die Anti-Virensoftware. Denn dann hätte der Schadcode unter Umständen die gleichen weitreichenden Rechte im System, wie die eigentliche Anti-Virensoftware.

Die dargestellte Methode im Roman, daraus dann auch noch direkt eine KI zusammenzusetzen und aktiv im gleichen Speicher laufen zu lassen, ist heute sicherlich kaum zu erreichen. In Zukunft wird das aber anders aussehen.

Dass es grundsätzlich möglich ist, eine KI nur durch das Auslesen von Dateien im Speicher heimlich auf ein Gerät einzuschleusen und dort laufen zu lassen, hat die Spyware „Pegasus“ des israelischen Unternehmens NSO bereits im Jahr 2021 eindrücklich gezeigt. Einfach ist das jedoch definitiv nicht.

Device Hacking

Darunter versteht man, dass ein Gerät nicht im Bereich der Software, sondern dessen Hardware manipuliert wird. Auch in ferner Zukunft ist das sicherlich noch eine gängige Methode, um Sperren und Sicherheitsmechanismen zu umgehen, die auf der Ebene der Software kaum zu knacken (bzw. zu hacken) sind.

Drohnen und Roboter

Bereits heute wird unsere Welt von Robotern geprägt. Diese finden sich insbesondere in der Industrie z.B. in der Automobilproduktion oder auch als Melkroboter in Landwirtschaft. Flugdrohnen als Spielzeuge für Jugendliche, für Filmaufnahmen oder beim Militär zu nutzen, um unbemannte Einsätze auszuführen, ist inzwischen nichts ungewöhnliches mehr.

Autonome Fahrzeuge oder Flugtaxen stehen schon kurz vor der Serienreife. Die Auslieferung von Waren oder Lebensmitteln wird bereits intensiv erprobt. Wenn man diesen Gedanken weiterführt und mit der Cloud sowie hochentwickelter KI kombiniert, dann ist es nicht unrealistisch anzunehmen, dass in einigen Jahrzehnten Drohnen und Roboter den Alltag dominieren und uns sehr viele Aufgaben abnehmen werden.

Elektrische Fahrzeuge

Batteriebetriebene Automobile, Busse und LKWs existieren es bereits heute. In der Annahme, dass diese Technologien noch deutlich verbessert werden, kann man davon ausgehen, dass es bald nur noch elektrische Fahrzeuge geben wird.

Food-Printer (3D-Druck)

Die heutigen 3D-Drucker werden bereits täglich im Bereich des Industriedesigns oder auch in der Produktion von Spezialteilen eingesetzt. Es gibt längst experimentelle Anwendungsfälle wie das Drucken ganzer Häuser oder von Organen. Das Drucken mit Lebensmitteln ist dementsprechend auch schon möglich, jedoch noch in den Kinderschuhen. In Kombination mit den Möglichkeiten moderner High-End-Küchenmaschinen, ist die Annahme, dass in einigen Jahrzehnten normal ist, komplette Gerichte in der heimischen Küche zu „drucken“, sehr wahrscheinlich.

Künstliche Intelligenz (KI)

Mit dem weiten Feld der Künstlichen Intelligenz könnte man in dieser Stelle ein ganzes Fachbuch füllen. Verkürzt kann man jedoch festhalten, dass diese speziellen Verfahren bereits heute fast überall in unserem Leben Einzug erhalten haben. Egal ob es die sprechende Haussteuerung ist, die unsere Sprache versteht und rudimentär interpretieren kann, die Steuerung autonomer Autos und Drohnen, Deep-Fake Algorithmen oder auch selbstlernende Programme, die die besten menschlichen Schach- und Go-Spieler besiegen. Echte Intelligenz oder Kreativität kann man bei den heutigen KI-Programmen jedoch noch nicht erkennen.

Mit der steigenden Rechenleistung und der Weiterentwicklung der Algorithmen mag das in einigen Jahrzehnten jedoch schon anders aussehen. Sicherlich wir die KI dort den Menschen eine Vielzahl von lästigen oder auch kreativen Aufgaben abnehmen.

Netzhautprojektion

Die direkte Projektion von Bildern auf die Netzhaut des menschlichen Auges ist bereits heute möglich, jedoch steckt diese Technologie noch in den Kinderschuhen. Aktuell wird die vor allem im Bereich von AR experimentell eingesetzt. Wenn sie jedoch irgendwann ausgereift ist, wird sie die klobigen Monitore in den heuten VR-Brillen ersetzen und absolut realistischere Bilder erzeugen. Für die Menschen wird diese Art der Bilderzeugung in wenigen Jahrzehnten vermutlich normal und der präferierte Weg sein, um sich in die VR oder auch die AR Welt zu begeben.

Rebreather

Bei Rebreathern handelt es sich um eine spezielle Tauchausrüstung. Diese Technologie ist nicht mehr ganz neu und wird heute insbesondere von Höhlentauchern eingesetzt. Wie der Name schon andeutet, wird hier der Atem des Tauchers in den Luftkreislauf zurückgeführt, statt die Restluft auszublasen. Die Luft wird dann entsprechend mit Sauerstoff und ggf. Nitrox, einem speziellen Gas, das tieferes Tauchen ermöglicht, angereichert und wieder eingeatmet.

Sandbox

Hierbei handelt es sich um einen technischen Begriff aus der IT und Software-Programmierung (siehe Erklärung zum Defender).

Schallsensoren am Meeresgrund

Diese Sensoren sind tatsächlich ein alter Hut. Sie wurden bereits im kalten Krieg entwickelt, um die Bewegungen von feindlichen U-Booten in kritischen Bereichen des Meeres aufzuspüren. Mit entsprechendem Gegenschall könnten U-Boote versuchen, ihre eigenen Schallwellen zu neutralisieren. Aber um normale U-Boote und Schiffe zu entdecken, sollte diese Technik auch in Zukunft noch genügen.

Submersibles (Mini U-Boote)

Dabei handelt es sich um kleine U-Boote, die insbesondere im touristischen oder kommerziellen Bereich eingesetzt werden. Schon heute existieren davon unzählige Spielarten. Auch die im Roman beschriebenen modernen Varianten für wohlhabende Unterwasser-Touristen sind keine Utopie mehr. Sicherlich werden Technik und Reichweite dieser U-Boote in Zukunft noch deutlich ausgereifter sein.

Viren und Trojaner

Diese speziellen Schadprogramme haben das Ziel, fremde Computersysteme möglichst unauffällig zu infizieren, um dann zunächst heimlich ihre Aufgabe zu erfüllen. In der Regel sind dies kriminelle Aktivitäten wie das Zerstören oder Auspionieren von Daten, aber auch das Verschlüsseln von Daten oder die Drohung, die Daten an die Öffentlichkeit zu geben, sind heutzutage übliche Attacken. In Kombination mit zukünftigen KIs ergeben sich hier nochmals ganz andere Möglichkeiten, wie diese Schadprogramme agieren und reagieren können (siehe auch Defender).

Virtual Reality (VR)

Die Technik für virtuelle Realität, kurz VR, existiert bereits heute. Im Wesentlichen werden über zwei kleine, in einer Brille verbaute Monitore zwei unterschiedliche Bilder vor den Augen des Nutzers gezeigt. Diese bilden dann einen optischen 3D-Effekt (Stereoskopie). Wenn diese VR-Brille zusätzlich mit Bewegungs- und Lagesensoren, Kopfhörern sowie entsprechender Steuerungshardware wie z.B. speziellen Controllern oder Handschuhen kombiniert wird, kann sich der Nutzer in einer komplett computergenerierten, virtuellen, Realität bewegen.

Diese Technik wird sich sicherlich bereits im Laufe der nächsten Jahre stark weiterentwickeln, so dass große Technologiekonzerne bereits angekündigt haben, hier massiv zu investieren. Auch spezielle Laufbänder, die es dem Nutzer erlauben sich natürlich laufend in der VR zu bewegen, gibt es bereits. Moderne VR Brillen sind sogar in der Lage, die reale Umgebung des Nutzers in die Simulation miteinzubeziehen, so dass er z.B. frei durch seine Wohnung gehen kann.

Mit der entsprechend gesteigerten Rechenleistung, Netzhautprojektion, verbesserter Robotik, usw. wird in Zukunft eine wirklich realistische VR-Simulation oder auch die Kombination mit AR vermutlich zum Alltag gehören (siehe auch AR).

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